Category Federleichtes zur Nacht

Sowollen

Ich lass mich los um Halt zu finden,
entlass mich um mich an mich zu binden,
mag mich entblößen um geborgen zu sein,
lass das Innen nicht in mein Außen hinein.
Empfinde massiv um Lethargie zu spüren,
darf mich verschließen um mich zu verführen.
Gebe mich frei und will mich fangen,
gehe gerne zurück um ans Ziel zu gelangen.
Blute und Weine um Stärke zu zeigen,
um mir stumm die Meinung zu geigen.
Werde endlich entstehen um vergehen zu sollen,
denn ich muss mich nicht mögen um glücklich sein zu wollen.

Seelenmuss

Den Geist zermahlen,
erspar ich mir im Seelenmuss, weitere Qualen.
Denn Hirnentleert,
wird weniger verkehrt.
Wahrgenommen,
abhandengekommen.
So legt sich Lethargie der Einfalt auf mein Herz,
bewahrt mich vor Leid und brennendem Schmerz.
Im Nebel der Eindrücke, die nicht vorhanden,
erklär ich mich selbst zum hohlen Probanden.

Preis…los…

Manchmal frage ich mich, was in
meinem Kopf nicht stimmt
und welches Ende es da oben wohl noch nimmt.
Das Verständnis meiner Gedanken
ist mir nur selten klar,
wenn sie kommen und gehen,
mehr denn je, unmittelbar.
Plötzlich ziehen dunkle Wolken in mir auf.
die Dämonen lassen mich bluten
in vollem Lauf.
So dass kurz darauf wieder
die Sonne hell erscheint
und sich glanzvoll auf mein Haupt entweint.
Darf dann im dunkelsten Schein verbrennen,
um mich den hellsten Sklaven
der Dunkelheit zu nennen.
Und während ich beim Schreiben die Orientierung verliere,
spüre ich wie Herz und  Seele
nach weiteren Zeilen gieren.
Denke mich im Kreis, mein Hirn
läuft kalt und heiß
und zahl am Ende gerne
den zehrenden Preis

Dreckig

Ich will dreckig werden,
mich wälzen im Schlamm,
in mir bricht die Grenze, der allerletzte Damm.
Die wenigen reinigenden Gedanken aufgegeben
darf ich endlich in selbst gestrickten
Morasten leben.
Muss auf mich am wenigsten Rücksicht nehmen,
mich nicht länger meines
üblen Gestankes schämen.
Meine schwarze, klebrige Seele hat sich erhoben,
ich mag sie als meinen neuen Götzen loben.
Peitscht meinen Geist mit dornigen Ruten
um am dunklen Saft meiner Seele zu verbluten.
All meine innere Feinde haben sich
miteinander vereint,
so dass Sonne nun noch finsterer
aus mit scheint.
Steck mir die Dornen der Bosheit
noch tiefer ins Fleisch,
weil ich den glühenden Schmerz
zu gierig erheisch.
So darf ich am Ende doch noch
das Licht erblicken,
wenn sich Seele und Herz
zur leidenden Einheit
verstricken.