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Monchichi…

Manchmal Nachts im Innern,
hör ich ein leises Wimmern,
möcht dann so gerne in mich seh’n
um die Quelle zu versteh‘n

Sitz im Bett um in mich zu lauschen,
doch höre meist nur monotones Rauschen,
von Seufzern durchbrochen, gelegentlich
und  jedesmal mehr erschaudern sie mich.

Doch nicht nur Leid und Trauer
die aus ihnen erklingen
nein auch so viele Vertrautheiten
im Kern daraus schwingen,
ich spüre Geborgenheit
aus vergangener Zeit,
eine intensive Mischung
aus Freude und Leid.

Eines Morgens dann als ich
schlaftrunken erwachte,
mein alter zerrupfter Monchichi Teddy, plötzlich neben mir lachte.
Er trug noch seine Latzhose
wie vor mehr als 40 Jahren
und es saß noch die kleine grüne Mütze
auf den schütteren Haaren.

Diese hatte ich mit 5 Nadeln
tatsächlich selbst erstellt
und beim Gedanken daran wurde schlagartig mein Gemüt erhellt.
Woher mein Teddy nach all den Jahren gekommen war, war wahrlich völlig unklar,
doch er brachte mich zurück in meine Kindheit, unbedarft und wunderbar.

Eine federsanfte Leichtigkeit ergriff
mein Herz mit zarter Hand
und knüpfte aus der Vergangenheit
in die Zukunft sein Band.
Ich sah mich im gestern und begann mich im Übermorgen zu verstehen
und konnte mit kindlichem Forscherdrang unvoreingenommen in zeitliche Weiten sehen.

So vermochte es ein kuschelweiches
kleines Kuscheltier,
die Unbedarftheit zurück zu erwecken,
tief in mir.
Das Kind hatte sich erfolgreich
bemerkbar gemacht
und uns beide endlich wieder
im realen Leben zusammen gebracht.

Das Jammern hatte sich alsbald
praktisch gegen null nivelliert,
denn das Kind in mir nun immer wieder
nach neuen Abenteuern giert…

Seelendrang

Im Traum fand ich mich heute Nacht
inmitten einer gar blutigen Schlacht,
überall um mich herum ward Blut vergossen es war bereits in unglaublichen Mengen in die Erde geflossen.Überall standen Pfähle und etwas an ihnen baumelnd begann auf einmal zu schreien,
es waren gepfählte Seelen, aufgespießt um sie einem qualvollen Ende zu weihen.
Wer hier gegen wen in die
Schlacht gezogen war,
war tatsächlich durch keinerlei Details erkennbar.

Man konnte weder Sieger
noch Verlierer erkennen
und es war unmöglich irgendwelche
Parteien zu nennen.
Keine Banner, Fahnen, Rüstungen
oder andere Details,
nichts gab hier irgendwelche
Informationen preis.

Doch dann hatte mich eine Erkenntnis tief in meinem Innern getroffen,
allen Toten standen die Brustkörbe weit geöffnet offen.

Fast als hätte etwas Brennendes von innen nach außen gedrängt,
dampften die Wunden als wären sie versengt.
Man könnte denken die Seelen hätten die Körper in Panik verlassen
und die nutzlosen Hüllen ganz einfach auf dem Feld zurückgelassen.
Doch als ich in der aufgehenden Sonne die gefallenen Engel erkannte,
mich schlagartig fast die Panik übermannte.
Ich sah sie am Feldesrand baden in all den materiellen Dingen,
in boshafter Schadenfreude und mit glänzenden Schwingen.
Denn die Menschen hatten sich in Habgier, Neid und Hass verrannt,
Liebe, Dankbarkeit und Demut waren ihnen nicht länger bekannt.
So hatten die Seelen in den Körpern Feuer gefangen,
weshalb sie hilfesuchend und überlebenswiillig nach außen drangen.
Doch des Teufels Lakaien hatten sie dort draußen gesichtet
und sie grausig misshandelt und qualvoll gerichtet.
Denn  Satan selbst hatte die Menschen mit diesen Viren bestückt
und es war ihm im wirklich großen Stil geglückt,
selbst die Standhaftesten mit diesen Wesenszügen zu infiltrieren,
um so die Seelen aus ihnen zu selektieren.
Denn die Menschen hatten sie unwissend an den Beelzebub verschenkt,
nur noch von Habsucht getrieben und von Missgunst gelenkt.
Wohl wissentlich, dass jene Seelen die noch nach Werten leben wollten,
nach der Infektion unweigerlich ins Außen drängen sollten.
Und so starrte ich im Schatten der blutig flatternden Seelen,
der Sonne entgegen und merkte
in mir sich etwas nach draußen schälen…

Im Fluss …

Wie sehr liebe ich doch dieses Gefühl,
wenn alles von selbst fließt,
ganz ohne Kalkül.
Wenn sich Dinge ergeben,
ohne wirklich danach zu streben.

Wenn im Fluss des Lebens
alles einfach geschieht,
ohne dass man in irgendeiner Weise
einen Ausgang absieht.
Simpel im Einklang mit den Gegebenheiten,
kommend und gehend wie die Gezeiten.

Manchmal ganz plötzlich kann
ich es kurz fühlen,
wenn meine Hirnwindungen es
schaffen abzukühlen.
Doch immer seltener bekomme ich das, ehrlicherweise, hin,
bin ständig auf der Suche nach
irgendeinem tieferen Sinn.

ich bin ständig unter Strom,
ununterbrochen auf hab acht,
weil des Teufels Irrsinn hinter
jeder Ecke lacht.
Und während ich auf meinen selbst verdunkelten Wege wandle,
ich zunehmend meine eigentliche Wahrnehmung verschandle.

Klar zu denken, ist mir im Nebel
nicht mehr gegeben,
während sich um mich herum die Geister
der Panik erheben.
Sie reißen mal an meiner Seele
oder stechen in mein Herz,
wichtig ist die stete Ablenkung durch permanenten Schmerz.

Und je mehr Seelenblut und Herzsekret
in mich tropft,
desto unwiederbringlicher werden
meine Gedanken verstopft.
Bis sich aus Ihnen final ein Wesen gebärt,
das den letzten Rest Unbedarftheit
in mir verklärt.

Ohne irgendwelche Details
in mir wahrzunehmen,
beginne ich mich selbst in einer Art Schockstarre zu lähmen.
Ich krieche kraftlos weiter
wie ein waidwundes Tier,
mein Gedankenbrei erstickt mich
qualvoll in mir.

Und während ich merke wie er mir
zähflüssig den Atem raubt
fühle ich wie die Hoffnungslosigkeit
mich in Ihren Strudel saugt.
Reißt mich mit sich und so spüre ich zumindest zum Schluss,
den, wenn auch wenig harmonischen,
Sog im
Fluss
!

Manchmal bin ich mein eigener Marquis …. inspiriert durch den Instapost von der wunderbaren @herzblut_poesie

Heut ist mir die Umgebung irgendwie zu hell,
also träum ich mich fort, bestenfalls recht schnell.
Lasse gut gewählte Musik tief in mich hinein,
sie darf für die Reise meine Droge sein.

Und plötzlich wie von selbst, öffnet sie sich weit,
die Tür in meine ganz persönliche Dunkelheit,
dort mag ich mich kurzfristig dem Untergang weihen,
will weinen, bluten, leiden, schreien.

Ergebe mich begeistert dem Selbstmitleid,
genieße diese Zeit ohne jede Bitterkeit.
Finde mich in meiner eigenen Folterkammer wieder
und knie vor Ehrfurcht in Ihr nieder.

Will dann sogleich im See meiner Tränen ertrinken,
aus allen Poren blutend in Ihnen versinken,
Am Ufer meine Seele ganz frisch gepfählt,
hab sie mir vorher mit dem Löffel aus dem Körper geschält.

Aus der Brust gerissen hab ich mir mein Herz,
seh das Loch in mir und genieße den Schmerz,
meinen Geist wollte ich dem Teufel verkaufen,
doch der warf Ihn direkt auf den Scheiterhaufen.

Fast gänzlich entkernt sinke ich auf den Grund,
leide euphorisch und schreie aus zugenähtem Mund.
Als mein eigener Marquis de Sade will ich dann enden
und keinerlei Gedanken mehr an die Realität verschwenden.

Und habe ich dann alle Qualen in Ruhe ausgekostet,
hat das Leid alle Hirnwindungen erfolgreich entrostet,
kehre ich im Ganzen zurück in die Welt
und die Finsternis hat mich am Ende erhellt.

„Incubi“ Federleichtes zur Nacht

Als ich bemerkte was
geschehen war,
war es fast schon zu spät,
die Incubi hatten ihre Bosheit bereits
in meine Seele gesät,
dort war sie innerhalb
kürzester Zeit aufgegangen
und hatte mich in seinem zersetzenden Gedankengut gefangen.

Neid, Hass und Gier hatten sich von meinem
Seelenfleisch genährt,
Liebe, Mitgefühl und
Empathie hatten
sie fast gänzlich verzehrt.
Hatten sich daran
überfressen und
sich dann in mir übergeben,
der Pestilenzgestank würde wohl für immer in meinen Eingeweiden schweben.

Sie wollten mich somit ganz bewusst
zu vergiften versuchen
und mein Fleisch auf ewig mit
Ihrem Blut verfluchen.
In mir hatte alles langsam aber
sukzessive zu faulen begonnen
und sie hatten hämisch gefeiert, denn sie hatten vermeintlich gewonnen.

Doch dann konnte Dein Licht so tief in mein Herz und meine Seele strahlen
und somit sowohl die Dämonen als auch all deren Bosheit zermahlen.
So hat Deine Liebe ihnen erfolgreich
den Garaus gemacht
und am Schluss hat von ihnen dann keiner mehr gelacht.

Nun bluten sie leise aber stetig aus in mir
Hass und Neid sind verstorben, im Sterben liegt nur noch die Gier,
so magst Du mich auf ewig von Ihnen heilen,
mögen sie sich nur niemals mehr in mir verkeilen.

Im schlimmsten Falle sollst Du mich aus diesem Leben schneiden,
bevor Sie mich erneut von innen ausweiden

Attributengel und Charakterdämonen

Tief auf dem Grund
im innersten Seelenschlund
lag er sich wund
aus gutem Grund.
Denn das Gleichgewicht zu stören hatte er versucht,
so hatte man Ihn auf ewig verflucht.

Im Seelenkerker weggeschlossen,
hatte er über Jahre keine einzige Träne vergossen.
Er hatte gewartet auf Gelegenheiten,
die er erhoffte, in den besonders schlechten Zeiten.
Dann war er sich sicher ergäbe es sich,
dann würde er sich rächen, gar fürchterlich.
Als einer der Charakterdämonen,
die seit jeher in mir wohnen…

…durfte er die intensiveren Eigenschaften in sich tragen,
die sicherlich alle von uns irgendwann einmal
plagen.
Neid, Gier, Hass und Unzufriedenheit,
leben in jedem von uns, doch machen sich nur dann in uns breit…

…wenn die Attributengel in uns nicht die Oberhand behalten,
die in Summe all die positiven Eigenschaften in sich verwalten.
Liebe, Verständnis, Mitmenschlichkeit,
nur um ein paar Beispiele zu erwähnen,
sind grundsätzlich in der Lage all die dämonischen Exzesse zu zähmen.

Bis irgendwann dann dieser spezielle Dämon eine Möglichkeit ersann,
subtil zu infiltrieren, dann und wann.
Immer wieder riss er mir Stücke aus der Seele und vergiftete mit Speichel die entstanden Wunden,
so blieben immer öfter schwer verheilende, wundnasse, tief nach innen schmerzende Schrunden.

Als dieses infektiöse Seelenfleisch auf einmal zu wundbrennen begann,
begab es sich das sich ein Adernetz in der Seelenhaut erspann,
so suchte eine Wunde die Nähe der andern
und die eitrigen Fäden konnten subkutan zueinander wandern.

Es dauerte nicht lang, bis diese bösartige Netzhaut geschlossen war
und den Engeln wurde anschließend viel zu spät klar,
dass diese sie plötzlich davon abhielt die Seele zu beglücken
um sie mit den angesprochenen positiven Verhaltensweisen zu bestücken.

Alsbald hatten sich dort Hass und Neid dauerhaft eingenistet,
so hatte dieser Dämon alle Engel effizient und boshaft überlistet.
Hierdurch hatte er massiv seine Macht ausgebaut
und fortan hatte er niemandem auch nur im Ansatz vertraut.

Nur durch die gebündelten Kräfte der Engel und durch pure Liebe und Zuversicht,
erstrahlte einige Zeit später endlich wieder in mir mein Seelenlicht.
Doch zuvor hatte der Dämon im Schutz der Dunkelheit,
etliche Engel an Rümpfen und Hälsen entzweit.

Der Verwesungsgeruch war über Wochen fast zu fühlen
und ich war drauf und dran mich blutig in mich zu wühlen,
um dem Ekel endlich ein Ende zu setzen,
ich war dafür auch bereit mich selbst zu verletzten.

Doch endlich dann ließ das Grauen nach und die Engel hatten die Oberhand gewonnen,
des Dämonen Macht war endlich gänzlich und unwiederbringlich verronnen.
Nachdem die Engel ihn dann endlich weggeschlossen hatten,
fristete er sein Dasein, allein mit sich im muffigen Schatten.

Doch all die Jahre war er geduldig gewesen,
versuchte in Ruhe seine Chancen zu erlesen
und hatte tatsächlich eine Möglichkeit gefunden,
war offensichtlich erst vor kurzem dem Verließ entschwunden.

Nun sitze ich hier und muss erneut totes Engelsfleisch riechen,
während mein Herz und meine Seele in den von ihm erdachten Qualen siechen.
Ich bete jeden Abend die Engel mögen siegen
und er alsbald erschlagen tief in mir begraben liegen.