Meine Wunden heilen, bevor ich sie schlage,
während ich mich lebendig zu Grabe trage,
geistlos hab ich Erkenntnisse gewonnen,
die in mir fließend, krustig geronnen,
ein Ende ohne jeden Anfang fanden,
als sich die Knoten kraftlos banden.
Deshalb will ich nun den Zwang verspüren,
mich vogelfrei in die Verdammnis zu führen.
Mag ungern mein eigener Henker sein
und leg mir den Kopf, zärtlich, in die Schlinge hinein…
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Kontralyrik
Flammenlos
Direkt während der eignen Findung verloren,
hab ich mir den enthaarten Geist geschoren,
meinem fehlenden Glauben aufgesessen,
ließ ich mich völlig druckfrei verpressen.
In der Tiefe der eigenen Trockenheit ertrunken,
löschte ich in mir den allerletzten Funken.
Kann nun endlich flammenlos verbrennen,
um mich im Morast gereinigt zu erkennen
Bunteck
Verspannt
Farbweiss
Hand verlegt …
Im Chaos meiner Stille
hab ich Ruhe gefunden,
kann zungenlos den Sinn
meines Unsinns benennen,
komme ständig strauchelnd
bestens über alle Runden,
um im erweinten Ozean
meiner Tränen zu verbrennen.
Hab mich aufgegeben
um kraftvoll zu kämpfen,
darf der Energie
meines Scheidens erliegen,
lass meine Empfindung
durch Lautstärke dämpfen,
um als wahrer Verlierer
mich selbst zu besiegen.
Bestehe meinem Drang
um mich dem Zwang zu ergeben,
will konzentriert mein
Desinteresse pflegen,
stürze mich in alle Abgründe
um über mir zu schweben
und kann mich endlich selbst
aus den Händen legen…
Kreis Lauf
Während der Kreis des Lebens
sein Ende beginnt,
der Anfang sich im Wirrwarr das Dasein nimmt,
sich das Chaos seiner eigenen Klarheit besinnt,
wird aller Bedeutung Egalität bestimmt.
So vermag sich meine Existenz
den Sinn zu geben,
ohne dem Irrsinn die Bestimmung zu nehmen,
kann sich selbst in die Tiefen der
Belanglosigkeit heben
und sich voll Stolz seiner Präsenz beschämen.
Erlöst im Kampf der Gedanken Gezeiten,
darf ich im schwarzweiß
meiner Farben erstrahlen,
will energetisch zerrieben durch
die Welten gleiten,
um mir den Geist mit Fragmenten zu verschalen.
Mit steinernem Herzen und geweichter Seele,
darf ich mich tränengetränkt
meiner selbst verlachen
und während ich mich theatralisch
aus dem Fokus stehle,
mag mein erneuertes Ich alte Ideen entfachen.
Verklebt, bestrahlt, gereinigt,
hab ich meiner Hülle neuen Anstrich geschenkt,
mein Innerstes kraftvoll gepeinigt,
mich tief in der Wahrheit
meiner Lügen ertränkt…
Gegensatz des Seins
Hab mich fragmentiert als Ganzes erkannt,
mich im Eis der Wahrnehmung, rein gebrannt.
Fühl mich vor lauter Energie entkräftet,
eigne Parolen an fremde Fahnen geheftet.
Endlich mein wahres Wesen akzeptiert,
bin ich begeistert am Eigenhass krepiert.
Als Herdentier in der Masse individualisiert,
hat sich der Schwamm der Gedanken materialisiert.
Hab die Dunkelheit mich erhellen lassen,
um im Schein des Glücks dankbar zu verblassen.
So will ich mich denn weiter Demut aufzwingen,
um noch erfolgreicher gegen
die Dankbarkeit zu ringen