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Der Dinge Lauf

Je jünger ich mich fühle desto mehr kann ich mich des Alters erfreuen,
will am Ende vermissen um von Beginn an nichts zu bereuen,
darf den Dingen entwachsen um mich gänzlich unreif zu fühlen
und kann mich körperlich verfestigen um mich geistig durchzuspülen.
So nehme ich alles um mich an, um komplett zu entsagen,
muss die physische Entwicklung fürchten um den mentalen Verfall zu wagen.

Verwirrte Reflexion

Ich ertrinke in der Wüste meines Meeres,
bin der führende Pazifist
in der Mitte des Heeres,
schlage mich kümmernd um meinesgleichen,
gehe lauthals voran um leise zu weichen.

Doch um wachsen zu können
will ich vergehen,
will im Gehen befindlich
den Sinn nicht verstehen,
mag erkennen wonach ich niemals fragte,
geschwiege denn nicht zu suchen wagte.

Will das Licht in mir opfern
zugunsten der Dunkelheit,
denn der blendenden Finsternis
Erleuchtung scheint weit.
Verglühe im Frost des lodernden Eises,
in Mitten der Quadratur
des brennenden Kreises.

In Ketten gelegt werde ich mich
als freier Mensch erheben,
bin lieber dem Sterben fern
als zu nah am Leben.
Kann den Abschied begrüßen
um widerzukehren
und hab alle Macht
mich heilsam zu versehren.

Kann wirre Zeilen schreiben
um mich zu sortieren,
denn so lässt sich der Wahnsinn
in mir maximieren.
Werde jede einzelne Zeile leidvoll genießen,
um weitere geistige Öffnungen
erfolgreich zu schließen.

So mag ich in denn beginnen
mich zu beenden,
will weiterhin euphorisch
mein Leben verschwenden.
Denn manches was ich heute weiss,
hätte ich lieber nie erfahren,
wollte ich mich doch niemals vor auch nur einer einzigen Erfahrung bewahren.

Entgegengesorgt

Ich halte mich wach um endlich einzunicken,
mag traumlos in anderen Sphären ertrinken,
muss der Fiktion entsagen um die Realität zu knicken,
will voller Auftrieb zum Grund meiner Seele sinken.
Dort unten verendet, an die Oberfläche zurück geboren,
innerlich gesäubert, am Aussen verdreckt,
hab ich all das gefunden, was ich niemals verloren,
denn alle Wahrheit ist oftmals in Lügen versteckt.
So nehme ich wahr mit verworrenem Geist,
was subtil um mich herum, tief in Offensichtlichkeiten verborgen
und während in mir die Jugend dramatisch vergreist,
mag ich mich im gestern entspannt,
dem Morgen ungebremst entgegen sorgen…!

Anfang und Ende

Nichts ist für ewig, alles vergeht,
weil alles was endet von neuem entsteht.
Also werde ich geboren um mich
zu Grabe tragen zu lassen,
darf alle Farben erleben um allmählich
zu verblassen.

Kann bestenfalls euphorisch
mein Leben bestehen,
um dankbar in mir die letzten
Schritte zu gehen.
Will gern der Dünger für Frisches sein
und setzte mein Dasein, vor allen Dingen,
im späteren Verlauf, dafür ein.

Mag am Ende die Saat
mit Freudentränen begießen,
um zu beobachten wie neue Triebe
daraus sprießen.
Also könntet Ihr mich bereits heute
mit Dankbarkeit begraben,
in der Hoffnung noch einige
schöne Jahre zu haben.

So lasst mich denn leben
um irgendwann zu enden,
denn ich will mich begeistert,
sparsam, verschwenden.