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Deckungsungleich

Völlig unausgeglichen und aufgewühlt,
durchnässt getrocknet und heiß gekühlt,
In der Wüste ertrunken gänzlich farblos bunt,
der Geist erdrückt vom Gedankenschwund.

In die Zukunft gesehnt,
in der Vergangenheit verschwunden,
Den Forscherdrang beerdigt um
mich noch tiefer zu erkunden,
Möchte Tiefsee tauchen
mit Beton an den Beinen
will im Gedanken Firmament für uns verscheinen.

Soll Gedanken Bungee Jumpen
gänzlich ohne Seil,
darf in flacher Seelen Hierarchie
liegen am Abgrund so steil.
Werde still und leise in mich schreien
um mich begeistert dem Leben zu weihen.

Kann deutliche Behauptungen
verfassen ohne jeden Sinn,
verlorene Worte, jede Silbe
für mich ein multipler Gewinn.
Bin klaren Verstands und will mich
nicht begreifen,
genieße das Geräusch wenn die Zweifel in mir … aneinander schleifen.

So lass ich mich erneut vom
Wirrsinn ergreifen
um zu merken wie deutliche
Gewissheiten in mir reifen !

Dankbar daneben…Teil 3

Und hab ich irgendwann tatsächlich kaum mehr Latten am Zaun,
kann ich doch immer noch auf mein großes Herz vertrau´n !

Ich ticke nicht mehr richtig und bin stolz darauf,
denn erst richtig falsch getaktet nimmt der Spaß Geschwindigkeit auf !

Erst wenn etliche Nadeln an meiner Tanne fehlen,
können die „wichtigen“ Dinge, mir nicht mehr, meine Qualitätszeit stehlen !

Und wenn ich merke, einige Tassen in meinem Schrank, scheinen zu fehlen,
höre ich einfach damit auf,
sie nachzuzählen !

Wenn der Sprung in der Schüssel endlich sichtbar werden kann,
fängt eventuell eine regelfreieres Leben an !

Und ist mein Keks erst einmal richtig aufgeweicht,
habe ich mein Dasein erfolgreich auf „soft“ geeicht !

Siegen…

Gefestigt und in 1000 Teile zerlegt,
vernachlässigter Geist behutsam gepflegt,
Ruhe in heftigstem Lärm gefunden,
im grellsten Licht, in Finsternis verschwunden.

Hinterfragend ignoriert,
erhobenen Hauptes kollabiert.
Euphorisch in den
Kampf ziehend aufgegeben,
im Vorteil befindlich dem Gefecht erlegen.

Gliedmaßenlos über das
blutgetränkte Schlachtfeld schweben
sich in Beton gegossen aus
dem Meer erheben.
In die entferntesten Ecken
der Körperlosigkeit fliegen,
in nicht zu gewinnenden
Scharmützeln siegen.

Immer wieder in mir selbst, fremdbestimmt,
hoch motiviert, auf Funktion getrimmt,
will den Auseinandersetzungen
im Wege stehen
um Sie so subtil zu umgehen.

Das Gemetzel in meinem ich werde ich niemals gewinnen,
doch will ich Ihm am Ende wohl gar nicht entrinnen.
Denn wenn sich in der Gegensätzlichkeit die Gegensätze,
gegensätzlich bekriegen,
weis niemand mehr
möchte er verlieren
oder aber siegen.

Also bleibe ich in Körper und Geist,
möglichst labil,
dann bleibt mein Sein,
wie die Welt,
gänzlich instabil…

…was für ein Ziel,
der Mensch
braucht,
noch immer…

zu…
viel
!

 

 

Zwischenwelt

So viele Impulse und Inspirationen,
die derzeit in fast allen Dingen wohnen.
Evtl. ist aber auch, lediglich nur, mein Blick verschoben,
oder die Realität hat sich tatsächlich… aufgehoben.

Auf den derzeitigen Zustand sind wir seit Langem zugetrieben,
haben uns als Menschen in und an uns aufgerieben.
Wahre Werte sind nicht erst seit gestern auf der Strecke geblieben,
während wir verzweifelt versuchen, die Vergangenheit vor uns herzuschieben…

Doch diese, vermeintlich schöne Zeit,
liegt, gefühlter Massen, in entferntester Vergangenheit
und sie wird definitiv nicht wiederkehren,
egal wie sehr wir uns auch gegen diesen Gedanken wehren…

Ehrlicher Weise war „damals“ alles übervoll
und wir empfanden es, trotzdem eher, als nicht wirklich toll.
Normal ganz einfach und elementar,
weil es einfach schon immer so war.

Stress an allen Ecken, ohne die Quellen zu erkennen
und ein genaues Ziel war ebenfalls kaum zu benennen.
Also einfach immer im Fluss geblieben
und in notorischer Unzufriedenheit weitergetrieben…

Dann kam Corona und hat alles in Frage gestellt
und vermeintlich unseren Geist erhellt,
wollte uns zeigen, was am Ende wirklich zählt
und dass es uns an Demut und Dankbarkeit fehlt.

Anfangs hat dieser Prozess tatsächlich gegriffen,
der Virus hat bedingt unsere Wahrnehmung geschliffen,
wir konnten uns eine Zeit lang wirklich besinnen
und dem Weniger, erfolgreich, das wahre Mehr abringen.

Offensichtlich aber immer mit dem Hintergedanken,
das „Große Ganze“ käme dabei nicht ins Schwanken,
sprich nach einer „entspannenden Entschleunigungsphase“,
kehrten wir eins zu eins zurück… in die alte Blase.

Doch wie beschrieben wird nichts mehr werden, so wie es war,
dies ist mittlerweile, tatsächlich jedem klar.
Eine völlig neue Ära bahnt sich derzeit an,
doch die Frage die sich stellt, ist ehrlicher Weise wann…

…ist der Niedergang der „alten Welt“ vollzogen
und wann wird die Geburt der Neuen erwogen.
In welcher Richtung wird sie das Licht der Welt erblicken,
wer wird uns leiten, wer führen, wer schicken…?

Nun sind wir tatsächlich am Kern angekommen,
niemand der klar sieht, denn es scheint alles verschwommen,
genaues Wissen scheint niemand zu haben,
deshalb will offensichtlich keiner, den ersten Schritt wagen.

Alle sind hoch motiviert, die neuen Möglichkeiten zu erkunden,
weil auch die Alternativen fehlen, das geb ich gerne zu …ganz unumwunden.
Keinerlei Option ist, sich zurück zu orientieren,
denn die alten Strukturen sollten nicht umsonst kollabieren.

Allerdings fehlt der Mut voranzugehen,
denn keiner kann die weitere Entwicklung ersehen.
Also stecken wir fest in einer Zwischenwelt,
die uns zwischen vor und nach COVID gefangen hält.

Jetzt wo wir erneut ahnen, welche Werte wirklich zählen,
so sehr die Perspektiven und Ziele fehlen,
Furcht und Verunsicherung nehmen alles ein
und noch mehr erscheint alles surreal, kein sein nur Schein.

Wie immer bleibt die Hoffnung bis ganz zum Schluss,
es bleibt irgendwie, alles irgendwo im Fluss,
größtes Thema aber und ich glaube das sehen wir alle ein,
wird wohl der derzeit existierende Raum für Interpretationen sein.

Wie auch immer die neue Welt wird irgendwann auferstehen
und der Mensch erneut das Schlechte in Ihr sehen.
Denn nur das was wir nicht haben ergibt scheinbar den Sinn
was uns am Ende des Reimes zurückbringt, zu dessen Beginn….