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Seelenbrand

Nun
bin ich
den Eventualitäten
tatsächlich viel zu lange nachgehangen
und als ich grübelte hat meine Seele, gänzlich unbemerkt, Feuer gefangen.
Erst ganz langsam glimmend aus dem Inneren heraus,
wurde mit der Zeit eine stattliche Flamme daraus.
Irgendwann ganz plötzlich spürte ich in mir die Hitze,
und alsbald durchdrang sie die kleinste Läsionsritze,
kauterisierte beim Entweichen all die tropfenden Wunden,
jegliche Blutung gestoppt, vermochten sie nun aus sich selbst zu gesunden.

Zeitgleich allerdings konnten die Mutmaßungen das gesunde Gewebe infizieren,
so begann mein Seelenfleisch ganz langsam zu mumifizieren.
Dann nahm das verheerende Feuer in mir seinen Lauf
und meine Seele ging gänzlich in Flammen auf,
was am Ende tatsächlich ein wahrer Segen war,
denn so konnte sie reinigend verbrennen, ganz und gar.
Aus der Seelenasche darf nun etwas gänzlich Neues entstehen
und ich mag mit Rauch im Innen,
in eine hoffentlich
strahlendere
Zukunft
sehen
?

Verirrt, verwirrt …

Fühl mich schizophren,
kann mich kaum versteh‘n,
will weitergeh‘n
und bleib doch steh‘n.

 

Überwinde plötzlich die Lethargie,
spüre in mir Energie,
laufe los und breche ab,
fühl mich akut unendlich schlapp.

 

Ruh mich aus und spür Unruhe in mir,
am Innen scharrt ein wildes Tier,
renne in mir an die Mauer,
plötzlich entweicht jegliche Power.

 

Fühl mich gertrieben,
bleib tief in mir liegen,
plaudere mit mir gänzlich verschwiegen
und werde in diesem Kampf nicht siegen.

Doch will mich nicht bekriegen,
will mich irgendwie grade biegen,
doch bin ich für Momente linear,
spüre ich mich unmittelbar bipolar.

 

Teufelskreise die weiter drehen,
lassen mich im Finstern stehen,
doch da… ich kann die Sonne sehen,
erblicke entsetzt ihr plötzliches Vergehen.

 

Wie bin ich und wo darf ich sein,
bin riesengroßer Winzigklein,
mein Heiler und mein Folterknecht,
begehe in mir Verbrechen und
spreche doch Recht.

 

Werde nun enden um weiter zu schreiben,
will mich verlassen um in mir zu bleiben,
werd mich vorsichtig auf die Spitze treiben,
um mich weiterhin an mir aufzureiben !

 

 

Bluterseele, Pökelherz

Innerlich ganz ruhig und
dennoch völlig aufgewühlt,
zwischen überhitzt und ausgekühlt,
wahrgenommen, bruchhaft verschwommen,
zutiefst im obersten Ich angekommen
die höchsten Tiefen problemlos erklommen.
Ignoranzbenetzt, Wahrnehmungsgehetzt,
 Wahrheitszersetzt,
Relationsverletzt, Realitätsverschätzt ?
Wird ein neuer Wahnsinn das
kranke Normal ersetzen,
werden wir tiefenverängstigt
ins Verderben hetzen ?
Bluterseele, Pökelherz,
schreien schon freudig
nach dem nächsten Schmerz ?Gedankendezentriert, Zuversichtsamputiert,
Panikmaximiert,
Verstandskollabiert, Hirnamputiert !

Seelen Schäler

Sitzend auf einer Bank,
gänzlich in mich gekehrt,
bleibt meine innere Sonne,
mir heut wohl verwehrt.
Im Meer der Gefühle vollends versunken,
nach Antworten ringend…
in all den Fragen ertrunken.

Kann mich nicht befreien
von der Angst die quält,
die mir zunehmend Fetzen
aus der Seele schält.
Nicht die Tatsachen ernähren sich
von meinem Herzen,
nein die Möglichkeiten aus Ihnen
bereiten die Schmerzen

Und so tu ich genau das,
was ich vermeiden will,
das Gedankenrad es dreht sich
und steht heut nicht mehr still !

Restlicht

Hab ich Sie noch alle ? 
Ich hoffe wirklich…nicht.
Wo ich doch so gerne falle,
in mein geistiges Dickicht…

Verstrick mich dort,
Rosen duften, Dornen reißen,
bin ganz …in mir …als Ort
und kann mir selbst die Richtung weisen.

Ich habe stets zurückgefunden,
manchmal musste ich Umwege gehen,
leckte mir, phasenweise, nur zu gern die Wunden
und konnte doch immer ein Restlicht in mir sehen !