Category Austausch

Verhaart

Deine Haare auf den Zähnen,
muss ich leider doch erwähnen,
denn in ihnen verfängt sich derzeit allerlei,
ziemlich übel riechender Gedankenbrei.
Sicherlich hat Meinung ihren Zweck,
doch behalt doch bitte bewussten Dreck,
für Dich und/oder Deinesgleichen
und lass ihn bestenfalls nur
in ihrem Beisein entweichen.
Boshaftigkeit finde ich nur selten angebracht,
denn sie ist tatsächlich
die Schwester der Niedertracht.

Breiliche Vermessung

Aufgelöst im Einheitsbrei,
werden Individuen gänzlich einerlei.
Während man sprachlich
Geschlechter exekutiert,
wird zeitgleich Respekt und
Akzeptanz propagiert.
Nimm dich bestenfalls stetig selbst zurück,
denn klassisch findet sich kein Glück.
Zeige zeitgleich mit Fingern auf jene
die nicht anders sein wollen,
weil sie um zufrieden zu sein,
allein sie selbst sein sollen.
Mit Gedanken die offensichtlich
zu normal sind für eine  Welt,
die sich scheinbar ausschließlich
in Extremen erhält.
Lass dich deshalb gerne
als Prellbock missbrauchen,
wenn „Randgruppen“ Dich in
Teer und Federn tauchen.
Niemand muss mir bunte Vielfalt einbläuen,
denn ich wurde stets dazu erzogen, mich an Unterschiedlichkeiten ganz
besonders zu erfreuen.
Wertschätzung und gegenseitiger Respekt
wurde mir von jeher beigebracht,
heute strahlen dagegen leere Parole in medienwirksamster Pracht.
Es gibt keine Ränder sondern
ausschließlich ein Wir
und nur durch kommentarloses Miteinander wird die Pflicht zur Kür !
Also einfach nur leben lassen
und selbst in Vielfalt leben,
anstatt substanzlosen Worthülsen
einen Einfluss zu geben.
Zwischendurch immer wieder
das Reflektieren nicht vergessen,
denn man hat sich doch recht schnell
an sich selbst vermessen…

Koop #5 mit Dr. Thomas Lepich 🖤 @tlepich at Instagram

Creepy Poetry Teil 5
(Koop ThoMat Lepago)

Therapie 3.0

Lass uns um Kopf und Kragen schreiben,
ganz bewusst nicht bei unseren Sinnen bleiben,
denn jeder schräge Gedanke, jede bissige Zeile,
nutzen wir als grobe Geistesgeschwür – Feile.

Wir kehren sie raus mit einer Feder, ihr könnt nun hier darüber lesen.
Wir stellen sie einander vor, all die unheimlichen Wesen,
die bislang so unbekümmert in unseren
dunklen Seelen leben,
ihre Fäden ziehen, mit Enthusiasmus
unseren Wahnsinn weben…

Denn Erlösung lässt sich nur in
eigner Therapie erkennen,
wenn wir die eigenen Dämonen
beim Namen nennen.
So können wir uns in alle Richtungen denken
und ihnen Gesichter und Körper schenken.

Und einst poetisch materialisiert,
Außenstehende schockiert
und die Geister irritiert…
Wir lassen sie doch niemals gehen.
Sie gehören fest zu uns, letztendlich
können wir‘s verstehen.

Denn die, die wir riefen,
zu lange in uns schliefen.
Gemeinsam erwacht,
dem Schicksal dämonisch
ins Gesicht gelacht.

Text: @mv_verdichte_com und @tlepich
Bild: @tlepich

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Peripherie

Der Mensch hat sich den Jackpot
bald selbst gebaut,
weil er zunehmend auf
die Technisierung vertraut.
Denn werden die Folgen nicht abgewogen,
sind  Konstrukte zeitnah um Ohren geflogen.
Nicht alles, was gestern gut war,
ist heute schlecht
und nicht alles, das heute wahr ist
ist morgen noch echt.
Also bleibt uns wohl nur noch abzuwägen,
wird der Garten der Harten
am Ende ein Segen ?