Category Gegensätzlichkeit

Entkrönt

Ich
bin konträr
um konform zu agieren,
will in Extremen leben
um mich zu nivellieren,
werd mich erheben
um mich aufzugeben,
will tonnenschwer
über den Dingen schweben.
Am Ende mag ich siegend verlieren,
um nicht Gefahr
zu laufen gekrönt zu
krepieren.

Zerlegung

Ich werd
mich von mir entfernen um mir nahe zu kommen, seh in sternenklarer Nacht im Monddunst nur verschwommen, werd mein eingekerkertes Herz auf die Reise schicken um meine unverletzte Seele mit heißen Klammern zu flicken.
Muss in mir eine Mauer aus Stacheldraht bauen, blickdicht, um ihr meine Geheimnisse anzuvertrauen.
Dort will ich mich endlich ins große Ganze zerlegen um mir, selbst nicht im Reinen, niemals zu vergeben !

Lebensheil

Ich mag das Dunkel um die Helligkeit zu lieben,
wie oft hat mich die Tiefe schon zu neuen Höhen getrieben.
Wie lässt sich die Wärme genießen ohne die Kälte zu kennen,
Feuer und Wasser sind konträr, aber lassen sich nicht trennen.
Farben können nur, wenn man das Grau kennt, scheinen,
wieviel Großartigkeiten finden sich tatsächlich im Kleinen.
Pro kann sich nur dank Contra manifestieren,
ohne Hölle würde auch kein Himmel existieren.
Jedes Ende grundsätzlich einen neuen Anfang gebärt,
so wird wahrlich jeder Gegensatz in sich verkehrt.
So sind wir selbst all das und sein Gegenteil
und suchen letztendlich in der Nivellierung
unser Lebensheil.

Skalpjäger

Ich hatte erhofft nichts erhoffen zu wollen,
gedanklich erdacht nicht denken zu sollen,
doch hoffe ich nun Klarheit zu erlangen
und bin mir bewusst
ob der Erkenntnis zu bangen.
Hab mich also erleuchtet
um im Dunklen zu liegen,
bin mit erreichten Ziel
auf der Strecke geblieben.
Wollte verhindern es zu forcieren
doch hab nun gefunden um zu verlieren.
Wünschte so sehr ich hätte wunschlos agiert,
hab mich mit stumpfem Werkzeug
geistig skalpiert…

Entgegengelebt

Wenn ich zu hoch grabe
komm ich zu tief hinaus,
drum geb ich groß bei um nicht aufzufallen,
klein zu denken war mir niemals ein Graus,
drum werd ich mich weiter
an mein Haben krallen.
Geh auf in erklärbarer Unerklärlichkeit
und bin fürs Bereit-Sein lang nicht bereit.
Den Weg der hinter mir liegt
will ich gern gehen,
kann nur in der Zukunft
mein Seelenheil sehen.
Also volle Kraft zurück
der Konformität entgegen,
ist es nicht herrlich
den Gegensatz auszuleben