Salzdämonen

Sitze dort am Wasser und inhaliere den Duft,
der von Salz und Blut massiv geschwängerten Luft,
die dunkle Sonne bescheint mich
aus dem Innen,
fühle mich bestärkt in meinen Lieblingssinnen.
Eisige Kälte, die mich aus bekannten
Welten wärmt,
während nichts um mich herum so nervenzehrend lärmt.

Schließe meine Augen um klarer zu sehen
und um begeistert, aus mir, unterzugehen.
Verliere mich im Gestern um mich
im Morgen zu verstecken
bevor mich die Fetzen der
Gegenwart bedecken.
Ergebe mich geschwärzt dem salzigen Rot
und besteige in gleißender Finsternis
Charon´s Boot.

Als der Fährmann den Kahn
dann zum kentern bringt
und totenbleich grinsend im Nass versinkt,
werde ich von meinem
Seelensee aufgesogen
und bis ganz hinunter zum Grund gezogen.

Dort warte ich bis die letzten Blasen dickflüssig an der Oberfläche platzen
und die Salzdämonen, von meinem Körper gesättigt, lustvoll, aus dem Salzschlamm schmatzen…

4 Comments Salzdämonen

  1. Maria 26. Juni 2021 at 8:38

    Ich weiß nicht, wo Du das immer herholst… diese düsteren und extremen Ideen 🖤, aber ich lese auch diese Gedichte immer mit Begeisterung, weil sie mich extrem in den Bann ziehen 🤗

    Reply
    1. Matthias Vago 26. Juni 2021 at 12:15

      Das freut mich unglaublich und ich danke dir für deine Begleitung gerade in den düsteren Gedichten 🙏🏼🤗🥰

      Reply
  2. Sanni 27. Juni 2021 at 13:23

    Du entführst mit unglaublicher Leichtigkeit in die düsteren Seelenszenarien!!!
    Du kreierst eine ganz besondere Magie, der ich mich liebend gern hingebe.
    …deshalb meinte ich Bein Insta auch, dass ich nach dieser wundervollen Nachtlektüre gut schlafen kann 🙏💫

    Reply
    1. Matthias Vago 27. Juni 2021 at 15:41

      Das habe ich genauso interpretiert …und danke dir für beide Kommentare aus tiefer Seele

      Reply

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